Auch der starke Bezug zu der von ihm auserwählten Bezugsperson darf nicht im übertriebenen Beschützerinstinkt ausufern. Dem sich im Laufe der Zeit manchmal entwickelten Territorialverhalten kann durch konsequentes Training entgegen gesteuert werden.
Nicht nur zur Sozialisierung des Welpen empfehlen alle oder zumindest die meisten Züchter den Besuch von Welpenspielstunden und Hundeschulen. Ein Kromfohrländerwelpe wird gerne unterschätzt, er lernt aber sehr schnell und nicht nur das, was er soll. Aus eigener Erfahrung raten wir dazu, die Hundetrainer im Vorfeld kritisch zu begutachten und sorgfältig auszusuchen. So manches, spätere Fehlverhalten ist auf die Fehler in den Welpenspielstunden oder den darauf folgenden Rockerstunden zurück zu führen. Deshalb ist eine kompetente Hundeschule sehr wichtig.
Außerdem, was bei einem Hund als Erziehungsmethode Erfolge bringt, muss nicht unbedingt beim anderen helfen. Härte und übertriebener Kommandoton sind beim feinfühligen und eher sensiblen Kromfohrländer nicht angebracht und verunsichern ihn häufig. Einzig eine nach Bedarf mehr oder minder ausgeprägte Konsequenz ist unabdingbar. Der Hund hört und versteht uns ausgezeichnet, wenn wir ihm die Befehle im ruhigen, angemessenen Ton geben. Souveräne Rudelführer sind sowieso ruhig, ausgeglichen, bedacht und eher wortkarg, denn sie lenken ihre Vierbeiner häufig über die Körpersprache.
Überhaupt sollte man sich bei der Erziehung eines Welpen immer vorerst überlegen, was will man und was darf der Hund (auch später). Essen vom Tisch, schlafen im Bett, liegen auf dem Sofa sind schnell erlernt und werden als selbstverständlich angesehen. Nimmt das Ganze überhand, lassen sich diese bereits genehmigten Privilegien nur schwer wieder abgewöhnen. Beim Hund trifft diese erzieherische Maßnahme dann nicht unbedingt auf Verständnis.
Soll der Vierbeiner später mit Kindern, anderen Haustieren oder Pferden leben, vielleicht öfters im Aufzug oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, so sind es gerade die Dinge, an die bereits in den ersten Wochen seines Lebens (langsam!) herangeführt werden sollte. Es wird überall viel von der Sozialisierung eines Welpen gesprochen, unsere Meinung dazu zu ist: Man soll einiges unternehmen, doch den Hund dabei auch nicht überfordern. Die zahlreichen Eindrücke und neue Erfahrungen müssen auch mal verarbeitet werden. Dies geht am Besten in Ruhe- und/oder Schlafpausen.
Viele vergessen außerdem zwei Grundregeln: - bereits Erlerntes gehört beim Hund von Zeit zur Zeit wiederholt, - für den Vierbeiner gilt das Gleiche wie für Frauchen und Herrchen, er hört nie auf zu lernen. Deshalb ist es wichtig, die Aktivitäten mit dem Hund nach der Welpenspielstunde nicht vollkommen zu beenden. Die Sozialsisierung ist ein ständiger Prozess...
Zusammenfassend lässt sich über den Kromfohrländer sagen, dass er Bewegung (Spaziergänge, Hundesport) gerne mag und braucht, wobei der Jagdtrieb nur bei sehr wenigen Hunden ausgeprägt ist. Er ist hochintelligent, lernt gerne Kunststückchen, durchschaut aber auch schnell die Schwächen seiner Zweibeiner. Deshalb muss er unbedingt vom Welpenalter an gut sozialisiert, ruhig aber konsequent erzogen werden. In seinem Rudel ist er anhänglich und häufig auch verschmust.
Und wie eingangs bereits gesagt ist er ein treuer, lebensfroher, lernwilliger und wunderbarer Gefährte.
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